Impfen oder nicht? Dazu wird es keine offizielle Stellungnahme der Neuapostolischen Kirche geben. Warum, das erläutert der Stammapostel im wöchentlichen Rundbrief an die Apostel weltweit.
In jüngster Zeit würden vermehrt Aufforderungen laut, die Neuapostolische Kirche möge dem Beispiel anderer Kirchen folgen und offiziell Stellung für eine Impfung gegen den Corona-Virus beziehen. Die Absicht dieser Kirchenmitglieder sei sicherlich lobenswert, schreibt Stammapostel Jean-Luc Schneider im sogenannten B-Zirkular den weltweit tätigen Aposteln.
Aber: „Wir werden ihrem Wunsch nicht nachkommen.“ Denn dagegen sprechen für den Kirchenleiter grundsätzliche Erwägungen.
Nicht mit geistlicher Autorität
„Als Apostel haben wir die Vollmacht empfangen, das Wort Gottes zu verkünden. Unser Auftrag ist es, das Evangelium zu predigen“, formuliert es der Stammapostel. Gleichzeitig könnten sich die Apostel aber nicht auf die geistliche Autorität berufen, um den Gläubigen zu versichern, dass der Impfstoff gefahrlos ist, und um ihnen zu sagen, dass Gott will, dass sie sich impfen lassen.
„Unser Auftrag ist es, die Gläubigen zu ermutigen, sich davon anregen zu lassen, ihnen obliegende Entscheidungen zu treffen. Keinesfalls können wir an ihrer statt entscheiden“, bringt es der Stammapostel auf den Punkt. „Was der Herr von uns verlangt, ist, allen die gleiche Liebe und Fürsorge zu erweisen, unabhängig von ihrer Meinung und ihrem Verhalten.“
Kirche hält sich an die Regeln
Eins stellt der Kirchenleiter aber auch klar: Als Institution stellt die Neuapostolische Kirche gemäß dem zehnten Glaubensartikel sicher, dass die von den Behörden erlassenen Regeln in den kirchlichen Räumlichkeiten eingehalten werden. Denn: „Soweit mir bekannt ist, widersprechen die verschiedenen geltenden Vorschriften nicht dem göttlichen Gebot.“
Aus Überzeugung
„Was mich betrifft, bin ich geimpft“, schreibt Kirchenleiter Jean-Luc Schneider: „Aufgrund der Auflagen – um reisen zu können – und aus Überzeugung.“ Er räumt ein, dass er die Sichtweise mancher Impfgegner nicht verstehe und dass sie seiner Denkweise oft völlig fremd sei. Aber: „Das ist kein Grund, meine Brüder und Schwestern auszugrenzen, die meine Meinung nicht teilen!“
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