Am 3. April 2016 feierte Bezirksapostel Rainer Storck den Gottesdienst in der Gemeinde Köln-Buchheim im Kirchenbezirk Köln-Ost. Unter anderem wies er immer wieder auf die Bedeutung des Reiches Gottes für jeden Einzelnen hin.
Im Hinblick auf eine Passage des von Chor und Orchester vorgetragenen Lieds „Weise, mir, Herr, deinen Weg,“ erläuterte der Bezirksapostel, dass wir oft mit dem Wunsch zu Gott kämen, dass er unseren Weg bestätigen möge. Die gesungene Bitte könne jedoch zu unseren persönlichen Wünschen im Widerspruch stehen. Nötig sei das Vertrauen, dass Gott es recht mache, wenn er uns seinen Weg weise. Im Hinblick auf die bevorstehende Konfirmation rief der Gottesdienstleiter jeden Einzelnen dazu auf zu überlegen, was aus seinem Versprechen an diesem Tage geworden sei. Als Resümee aus diesen Überlegungen gab er den Rat, Gott mit den Worten von Stammapostel Ernst Streckeisen um Kraft zu bitten: Ich habe mich für den Herrn entschieden, und dabei bleibt es!
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme“ (Matthäus 6, 9-10). Hier habe Jesus seine Zuhörer das Beten gelehrt. Das Gebet sei zentraler Punkt der Bergpredigt, der Grundsatzpredigt Jesu. Das „Unser Vater“ sei ebenfalls zentraler Punkt unseres Gottesdienstes. Es sei das einzige Gebet, das gemeinsam hörbar gesprochen werde. Alle anderen Gebete würden laut oder in der Stille einzeln vorgetragen.
Beginn des Gebets „Unser Vater“
Während Gott sonst oft als der Allmächtige bezeichnet werde, beginne das Gebet mit der Anrede „Unser Vater“. Das vertraute Verhältnis zwischen Vater und Kind sei frei von Angst und lebe von der Gewissheit: Er ist da. Er kennt uns. Er sorgt für uns.
Noch vor der ersten Bitte nennt Jesus als ganz wichtigen Bestandteil des Gebets die Aussage „Dein Name werde geheiligt“. Dass Gottes Name heilig sei, werde schon im zweiten Gebot sichtbar. Der Bezirksapostel forderte die Gläubigen zum Nachdenken darüber auf, in welchen Redewendungen sie den Namen Gottes gebrauchen würden und ob er dadurch vielleicht entheiligt werde. Oft höre man die Äußerung, dass viele Dinge nicht geschehen könnten, wenn es einen Gott gäbe. Das sei Missbrauch des Namens Gottes. „Was Menschen einander antun, haben allein Menschen zu verantworten, nicht Gott.“
Das Reich Gottes in Wahrheit, Nächstenliebe und Dienen
Die erste Bitte in dem „Unser Vater“ ist „Dein Reich komme“. Mit dem Reich Gottes sei zunächst Jesus selbst gemeint, der von Gott ausgegangen sei und das Evangelium gegründet und gestiftet habe. Er habe den Menschen damit Wahrheit, Nächstenliebe und Dienen nahegebracht.
Zum Reich Gottes gehöre auch der Glaube, dass Jesus seine Kirche regiere. Innerhalb der Kirche müsse das Reich Gottes sichtbar und spürbar sein. Viele Gleichnisse Jesu begännen mit den Worten „Das Himmelreich ist gleich….“ So auch das Gleichnis vom Schatz im Acker. Er war dem Mann so wichtig, dass er dafür auf manches andere verzichtete. Wahrheit, Nächstenliebe und Dienen sollten uns so wertvoll sein, dass wir es in der Gemeinde leben und dafür auf das eine oder andere verzichten würden. Zu erklären sei das Reich Gottes auch an dem Beispiel der zehn Jungfrauen. Alle hätten gewartet, seien dem Bräutigam entgegen gegangen, hätten Krüge und Fackeln dabei gehabt, seien müde geworden und eingeschlafen, wieder wach geworden und aufgestanden. Dann erst habe sich der Unterschied gezeigt. Fünf hätten Öl und damit Licht gehabt, fünf seien orientierungslos gewesen und hätten die letzten Schritte nicht tun können. Das Öl sei das Symbol für das Wort Gottes. Bezirksapostel Rainer Storck beschloss diesen Gedanken mit der Bitte, die uns stets begleiten solle: „Guter Gott, gib uns Kraft und Willen, immer dein Wort anzunehmen.“
Die Zukunft des Reiches Gottes
Die Bitte „Dein Reich komme“, sei nicht nur für unsere Gegenwart von Bedeutung. Sie besitze auch eine Zukunftskomponente. Das seien das Wiederkommen Jesu, sein Friedensreich und die neue Schöpfung. Dazu sei der Glaube an das ewige Leben das Streben nach der ewigen Gemeinschaft mit Gott erforderlich.
Apostel Franz-Wilhelm Otten und Bezirksältester Siegmar Meyer knüpften in ihren Predigtbeiträgen an die Worte des Bezirksapostels an, unter anderem mit der Bitte „Gib mir Kraft, dass dieses Reich in mir Gestalt annehmen kann.“
Der Gemeindechor und das Bereichsorchester Köln/Bonn gestalteten den Gottesdienst durch Instrumental- und Liedvorträge musikalisch mit.
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