Aus besonderem Anlass besuchte Apostel Franz-Wilhelm Otten die Gemeinde Waldbröl am 17.Mai 2017. Er versetzte Priester Jürgen Pankonin, den bisherigen Vorsteher, in den Ruhestand. Für eine Übergangszeit wurde Evangelist Bernd Müllenschläder, Vorsteher der Gemeinde Gummersbach, mit der Leitung der Gemeinde beauftragt.
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort „Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.“ (Lukas 13, 30)
Leben in Glauben statt in Tradition
Der Apostel wies darauf hin, dass Jesus manches Mal dramatisch klingende Worte gesagt habe, um Aufmerksamkeit zu wecken und dazu aufzufordern, aus dem Alltagstrott auszubrechen. Solche Worte seien etwa gewesen: „Liebet eure Feinde“, oder „Selig sind, die das Leid tragen.“ Auch das aktuelle Bibelwort gehöre zu diesen besonderen Aussprüchen.
Jesus habe diese Aussage an verschiedenen Orten getätigt. Im Lukasevangelium gehe es darum, dass das Volk Israel zuerst erwählt gewesen sei, Jesus aber nicht angenommen habe. Im Gegensatz dazu seien die Heiden ursprünglich Letzte gewesen, durch die Annahme des Wortes aber Erste geworden. In der Begegnung mit dem reichen Jüngling sei diese Aussage ebenfalls gefallen. Der habe es geschafft, alle Gebote zu halten, sei aber an der Aufforderung gescheitert, alles zu verkaufen und Jesus nachzufolgen. Im Gleichnis vom Weinberg hätten alle Arbeiter den gleichen Lohn erhalten, unabhängig davon, wann sie ihre Arbeit begonnen hätten.
Mit diesen Beispielen habe Jesus deutlich gemacht, dass es nicht reiche, sich auf Traditionen auszuruhen. Es gelte, heute das Wort in den Alltag ausstrahlen zu lassen. Ziel solle dabei nicht sein, persönlichen Gewinn zu erzielen. Vielmehr gehe es darum aus dem festen Glauben heraus und aus Liebe zu Jesus zur Veränderung bereit zu sein und nach seinem Wort zu leben. „Der wird das Ziel erreichen, der aus Liebe zu Christi nachfolgt.“
Ruhesetzung und Beauftragung
Priester Jürgen Pankonin blickt auf rund 31 Jahre Amtstätigkeit zurück, davon knapp 27 Jahre als Vorsteher der Gemeinde Waldbröl. „Das ist schon ein erheblicher Zeitraum, ein Lebenswerk“, so der Apostel. In seinem letzten Predigtbeitrag dankte der scheidende Vorsteher der Gemeinde und seiner Familie für die Unterstützung. Das Engagement habe dem Sinnvollsten überhaupt gegolten, dem Glauben an Jesus Christus. „Es bleibt dabei: Wir sind auf dem Weg zum Vater. Gott wird dir und mir sein Heil schenken.“
Apostel Franz-Wilhelm Otten dankte dem Priester für die langjährige Tätigkeit. „Die Gemeinde ist deine Herzensangelegenheit. Deine erfrischende Art zu dienen hat die Herzen erreicht. Du hast aus Liebe zu Christus und zur Gemeinde gearbeitet. Das Weitergeben der Gewissheit: Der Herr kommt! hast du zu deiner Sache gemacht. Es hat sich gelohnt.“ Der Apostel entlastete Priester Jürgen Pankonin von seiner Beauftragung als Vorsteher und entband ihn von den Aufgaben als Priester. Er beauftragte ihn, weiterhin die Kranken zu bedienen. Evangelist Bernd Müllenschläder wurde für eine Übergangszeit mit der Leitung der Gemeinde Waldbröl beauftragt.
Den Dankesreigen begannen die Kinder mit dem Lied „Seht mal meinen Regenschirm“, in dem sie die Bewahrung unter Gottes Schirm besangen. Viele Dankesworte und Gaben folgten. Auch dem neuen Vorsteher wurde mit einem Blumenstrauß ein herzliches Willkommen entgegengebracht.
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