Im Palmsonntagsgottesdienst am 25. März 2018 setzte Apostel Franz Wilhelm Otten den langjährigen Vorsteher der Gemeinde Bergisch Gladbach, Hirte Wolfgang Dick, in den Ruhestand.
An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Vertreter der katholischen und evangelischen Nachbargemeinden teil.
Du, Tochter Zion, freue dich sehr und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. (Sacharja 9,9) Dieses Bibelwort legte der Apostel dem Gottesdienst zugrunde.
Erwartung und Bedeutung des Einzugs in Jerusalem
Nach der Bibellesung aus Lukas 19, 28-40, in der der Einzug Jesu in Jerusalem beschrieben wird, stellte Apostel Franz Wilhelm Otten den Zusammenhang zwischen den beiden Bibelworten her. Jesus sei nach dem Bericht des Evangelisten in Jersusalem eingezogen, wie es der Prophet lange Zeit zuvor vorausgesagt habe. Er sei vielen Erwartungen ausgesetzt gewesen, dass er soziale Ungerechtigkeiten beseitigen und die Israeliten von den Römern befreien könne. Jedoch sei ihm bewusst gewesen, dass seine Aufgabe stattdessen darin bestanden habe, Satan in die Schranken zu weisen und durch die Überwindung der Sünde das Friedensreich aufzurichten.
Das Prophetenwort fordere dazu auf, sich sehr zu freuen, weil sich in der Tat Jesu die Gnade Gottes erweise. Er sei als Gerechter gekommen. Gott schenke uns seine Gnade und Gerechtigkeit ohne Verdienst. Er biete Menschen aller Zeiten Gnade an, schließe niemanden aus. Auch als Helfer sei Jesus gekommen. Sein Opfer gebe uns die Perspektive zu wissen, was gut oder böse, wahr oder unwahr sei. Arm sei er auf die Welt gekommen und habe arm gelebt. So sei er für uns als die Armen aus Demut erschienen, „damit wir einen Weg haben, auf dem wir unterwegs sein sollen zu Gott.“
Beispiel Jesu als Aufgabe
Hirte Wolfgang Dick forderte dazu auf, sich an Jesu zu freuen, weil er als Gerechter, als Helfer und als Armer ein Vorbild für uns sei. Gleichzeitig sei damit die Aufgabe verbunden, die Botschaft in unsere Umgebung weiterzutragen. Er persönlich habe sich die Frage gestellt, ob er diesem Auftrag gerecht geworden sei. Vielleicht sei es im Detail gelungen, aber im Weiteren sei er auf die Gnade Gottes angewiesen. Bei der Erinnerung an die gut 40 Jahre seiner Seelsorgetätigkeit sei ihm die 40-jährige Wüstenwanderung des Volkes Israel eingefallen. In dieser langen Zeit habe es Höhen und Tiefen gegeben. Ein Höhepunkt sei für Mose gewesen, als er auf dem Berg Sinai Gott ganz nahe gewesen sei. Der Hirte sagte, dass Gott uns auch im Laufe der Zeit mit vielen kleinen Wundern geholfen habe, vielleicht durch ein Bibelwort oder ein Lied.
Zum Schluss blickte Wolfgang Dick auf viele Ereignisse seines Lebens zurück, die in der Kirche in Bergisch Gladbach stattgefunden haben. Er schloss mit den Worten: „Ich danke allen, die mich in Gebet und mit Hilfe unterstützt haben und wünsche mir, dass wir in dieser Liebe verbunden bleiben.“
Ruhesetzung und Beauftragung
Nach Sündenvergebung und Abendmahl bat Apostel Franz Wilhelm Otten den Hirten Wolfgang Dick zu sich an den Altar. Er erinnerte an 43 Jahre aktive Seelsorgetätigkeit, davon 38 Jahre im Priesteramt und 33 Jahre als Vorsteher in Kürten, Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach. Er bescheinigte dem Hirten als herausragende Merkmale sein offenes und freudiges Wesen, seine Fähigkeit andere mitzureißen, seine Authentizität. Seine Freudigkeit habe manchen aus einem inneren Tief gerissen. „Du hast dein Herz, deine Kraft, deine Freudigkeit in den Dienst Christi und der Gemeinde gestellt. Du bist begeistert für Christus, du trägst das Feuer weiter in der Gemeinde und in der Ökumene.“
Der Apostel setzte Wolfgang Dick in den Ruhestand, entlastete ihn von der Aufgabe als Vorsteher und beauftragte ihn, in Zukunft mit Kranken Sündenvergebung und Heiliges Abendmahl zu feiern. Bezirksevangelist Volker Schmidt beauftragte er, in nächster Zeit neben seiner Tätigkeit im Bezirk die Aufgabe als Vorsteher der Gemeinde Bergisch Gladbach zu übernehmen.
Dank an den Ruheständler
Eine Reihe von Musik- und Wortbeiträgen drückte den Dank an den scheidenden Vorsteher aus. Nach einem Flötenvortrag eines Jungen „Nehmt Abschied, Brüder“ dankte Viktor Frey im Namen aller Glaubensschwestern, Glaubensbrüder, Priester und Diakone für die freudigen, inhaltsreichen, gut verständlichen Gottesdienste, für die harmonische und freundliche Zusammenarbeit und für den herausragenden Einsatz für Kranke. Besonders hob er die Bemühungen um die Ökumene hervor, die ihren Anfang mit dem „Asyl“ in der Katholischen Kirche St. Severin anlässlich der Umbauarbeiten in der Kirche genommen habe.
Unter der Überschrift „Zahlen und Merkmale einer göttlichen Freizeitgestaltung“ nannte Gerhard Schmidt viele Zahlen, die darstellten, welche Zeit- und Kilometerleistung die Seelsorgearbeit hervorgerufen habe, wie viele Seelsorgebesuche, Gottesdienste, Predigt- und Gebetsstunden geleistet worden seien und schließlich, wie viel Herz und Kreislauf in der Zeit hätten arbeiten müssen. Er schloss mit den Worten: „Jott sähn dich un Monika und maat et joot!“
Zum Schluss reihte sich Pfarrer Christoph Bernards von der Katholischen Kirche in Heidkamp und Sand in die Reihe der Dankenden ein. Er zitierte aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse. Heute sei jedoch kein Abschied, sondern lediglich eine Versetzung in den Ruhestand. Der Pfarrer erinnerte an den Anfang der ökumenischen Zusammenarbeit, die damit begann, dass die neuapostolischen Gottesdienste vorübergehend in der Katholischen Kirche St. Severin gefeiert werden konnten. Aus freundlichen Gesprächen am Anfang sei eine Freundschaft zwischen Mitbrüdern im Glauben entstanden. Der ökumenische Höhepunkt sei die „Ökumene hoch drei“, zu der neben der Evangelischen und der Katholischen jetzt auch die Neuapostolische Kirche gehöre.
Nach der Feierstunde waren alle Anwesenden zu einem Imbiss und Getränken eingeladen. Dabei ergaben sich viele Gespräche und Begegnungen zwischen den verschiedenen Gottesdienstteilnehmern.
© Bezirk Köln-Ost
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